Das war der Berg gestern, heute sah das dann anders aus:
Okay, das war wirklich etwas schade mit dem Wetter. Wir haben aber schon in der Vorhersage gesehen, dass Regen angesagt war für die nächsten 5 Tage. So haben wir uns für den besseren der beiden
Tageentschieden, um das Crossing zu machen. Also ging es mit dem Shuttlebus eine halbe Stunde zum Ausgangspunkt. Das schöne ist, dass hier jeder, der einen in den Nationalpark bringt oder dort
empfängt,etwas dazu erzählt. So haben wir zum Beispiel erfahren, dass hier die größte Ansammlung der 30000 Kiwis (die Vögel) lebt. Unser Fahrer sagte, er habe in der Army hier viele Nächte draußen
verbracht,tausende von Kiwis gehört (sie sind nachtaktiv), aber noch NIE einen gesehen...
Die Vulkane, auf denen und zwischen denen wir herumgekraxelt sind, sind noch recht aktiv, 1953 gab es z.B. eine riesige Schlammlawine aufgrund des Ausbruchs des Ruapehu. Dabei ist eine
Eisenbahnbrücke eingestürzt und ein kommender Zug abgestürzt (152 Tote).
Aber das blendet man dann ja besser aus für den Tag! Wir sind jedenfalls mit Hunderten von anderen Wanderern auf 1120 m gestartet, um erstmal entspannt ein Lavafeld entlang zu gehen. Viel Tuff,
aber auch einige Basaltbrocken säumten den Weg, dazwischen ein orange gefärbter Bach. Nach einer Stunde ging es dann hoch bis zum South Crater, den wir dann leider schon im Nebel durchschritten
sind. Weiter sehr steil hoch ging man dann über einen Grat, wo man aufpassen musste, nicht vom starken Wind heruntergepustet zu werden. Hier wurde es dann auch zeitweise richtig kalt. Oben
angekommen wurden wir leider nicht durch schöne Ausblicke entschädigt, wie man sie im Internet findet, sondern wir sahen nur Geröll und Nebel und viele bunte Wanderer. Herunter ging es dann
erstmal auf den Fersen gleitend durch Geröll. Nach dieser „Schlittenfahrt“ sah man dann das, was die „Green Lakes“ genannt wird- leider im Nebel nicht ganz so schillernd! Von nun an ging es recht
entspannt auf guten wegen weiter für die nächsten drei Stunden bergab. Nach insgesamt 6,5h und 19,4km sind wir am Endpunkt der Wanderung auf 760m Höhe angekommen, wo uns dann ein Shuttlebus
wieder abgeholt hat. Wie sagte der Fahrer, man geht nur ein paar hundert Meter runter, aber dazwischen liegen noch ein paar Hügel...
Erst in unserer Unterkunft haben wir gemerkt, wie fertig wir waren. Nach der Dusche (wir waren vom Geröll quasi gepudert) haben wir erstmal geschlafen. Obwohl wir die Sonne kaum gesehen haben,
fühlten wir uns wie mit einem Sonnenstich. Eigentlich muss man sagen, dass dieser Tag deutlich weniger anstrengend war, als Tag drei am Milford Trek, aber trotzdem waren wir froh, am nächsten Tag
mal wieder frei zu haben... Am Abend waren wir noch lecker essen und trinken in der „Schnappsbar“ im Ort.
Alles in Allem war es trotz der mangelnden Sicht ein tolles Vulkan-Erlebnis, ich fühlte mich häufig unterwegs an den Kilimandscharo erinnert. Die nächsten Tage bringen uns an verschiedene
Geothermalgebiete- leider bleibt die Wettervorhersage bescheiden, aber wir werden sehen (und berichten).